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Pascuarium (deu)

Pascuarium: Weidezoll.

Beim frühmittelalterlichen pascuarium^{1 Die wichtigsten Belege für das pascuarium sind Lex Baioariorum I,12; Marculf II,36; Gregor von Tours, De virtutibus sancti Iuliani, c. 17 (MGH SS rer. Merov. I,2, S. 571).} handelte es sich anfänglich um eine dem fiscus geschuldete Abgabe, die wohl auf römische Praxis zurückging. Sie musste für das Recht der Beweidung öffentlicher Ländereien entrichtet werden und beinhaltete möglicherweise auch Abgaben für den Schutz, die Hege und Pflege des Weideviehs^{2 H. Adam, Das Zollwesen, S. 55; W. Metz, Die hofrechtlichen Bestimmungen, S. 187 und 193f.; R. Kaiser, Steuer und Zoll, S. 8 mit Anm. 50; J. Durliat, Finances publiques, S. 102f.; S. Esders, Römische Rechtstradition, S. 224-229. In diesem Sinne konnte das pascuarium auch von Reisenden erhoben werden, die ihre Tiere auf öffentlichem Grund weiden ließen. Im bayerischen Raum wurde das pascuarium wohl vor allem für die Schweinemast im Eichenwald erhoben.}. Mit der Übertragung der Abgabenerhebung vom fiscus auf die Kirchen für deren eigenes Land im Laufe der Merowingerzeit fand das pascuarium auch Eingang in den grundherrschaftlichen Bereich und war nun gegenüber dem Landeigentümer zu erbringen^{3 Vgl. zur Übertragung der Erhebung von Abgaben an die Kirchen das Edikt Clothars II. (MGH Capit. 1, S. 19, c. 1); S. Esders, Römische Rechtstradition, S. 229-233; H. Adam, Das Zollwesen, S. 55.}.