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Wadriscapis (deu)

Wadriscapis: Wasserläufe, Wassergräben; Schöpfstellen, Brunnen; Wasserrechte. Kompositum aus althochdeutsch wazzar (Wasser) und scaph (Schöpfgefäß) oder scepfen (schöpfen).

Die exakte Bedeutung von wadriscapis ist unbekannt. Es scheint sich entweder um Wasserläufe, Wassergräben oder Schöpfstellen beziehungsweise Brunnen gehandelt zu haben, oder aber um die dazugehörigen Wasserrechte. Der Terminus lebte im Mittelniederländischen waterschap (Wassergraben) weiter und wurde im Niederländischen zum Fachwort des Wasserbaurechts. Der Begriff ist erstmals um 700 im belgischen Raum belegt und findet sich auch in den wohl aus den Schelderaum stammenden Formulae Salicae Lindenbrogianae. Ende des 8. Jahrhunderts findet sich wadriscapis auch in Urkunden aus Bayern, wohl durch den Einfluss derselben Formeln, die über Erzbischof Arn von Salzburg, dem früheren Abt von St. Amand, in diese Region gekommen waren.

HL

Suggested Citation Form:

Lößlein, Horst, "Wadriscapis", in: Formulae-Litterae-Chartae. Neuedition der frühmittelalterlichen Formulae, Hamburg (2025-08-26), [URL: https://werkstatt.formulae.uni-hamburg.de/texts/urn:cts:formulae:elexicon.wadriscapis.deu001/passage/all] (Accessed on: 2025-11-12)