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Litterae commendatitiae (deu)

Litterae commendatitiae: Empfehlungsschreiben, abgeleitet von lat. commendare (empfehlen).

Als litterae commendatitiae wurden Empfehlungsschreiben für verschiedene Gruppen von Personen bezeichnet. Die Praxis der Ausstellung dieser Briefe wurde seit dem 4. Jahrhundert speziell für Kleriker relevant, da es ihnen verboten war, in fremde Parochien und Diözesen zu reisen oder von diesen aufgenommen zu werden; in der Merowinger- und Karolingerzeit wurde auf mehreren Synoden betont, dass Kleriker, um in fremde Diözesen zu reisen, um für einen kürzeren oder längeren Zeitraum in fremde Gemeinden aufgenommen zu werden oder um dort sakrale Dienste zu verrichten, die explizite Erlaubnis der Diözesanbischöfe, denen sie unterstellt waren, benötigten. Um möglichen Fälschungen der in der Regel von den jeweils zuständigen Bischöfen ausgestellten litterae commendatitiae vorzubeugen, wurde bereits auf dem Konzil von Nicäa (325) mit den litterae formatae eine besondere Form dieser Empfehlungsschreiben entwickelt, die die Verwendung eines bestimmten Codes aus griechischen Buchstaben und bestimmter Zahlenwerte vorsah. Mustertexte solcher litterae formatae haben sich u.a. in einigen der frühmittelalterlichen Formelsammlungen erhalten.

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Empfohlene Zitierweise:

Quaas, Franziska, "Litterae commendatitiae", in: Formulae-Litterae-Chartae. Neuedition der frühmittelalterlichen Formulae, Hamburg (2023-10-10), [URL: https://werkstatt.formulae.uni-hamburg.de/texts/urn:cts:formulae:elexicon.litterae_commendatitiae.deu001/passage/all] (letzter Aufruf: 2024-04-27)