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Ehrentitel, und Epitheta (deu)

Ehrentitel und Epitheta

Frühmittelalterliche Ehrentitel (auch adjektivisch als Epitheta gebraucht) lassen sich in verschiedene Kategorien gliedern. Sie können etwa auf bestimmte Tugenden des Trägers bezogen sein (etwa sapientia, Weisheit; honestas, Aufrichtigkeit; utilitas, Nützlichkeit; strenuitas, Regsamkeit), auf seinen Rang oder seine Position (etwa excellentia, Vortrefflichkeit; magnitudo, Erhabenheit; gloriosus, Rühmlichkeit; procer, Vornehmheit) sowie auf seine Religiosität oder seinen kirchlichen Status (etwa pietas, Frömmigkeit; sanctitas, Heiligkeit; venerabilitas, Ehrwürdigkeit) beziehen. Auf den Rang bezogene Ehrentitel knüpften häufig an spätantike Hoheitsbezeichnungen an (insbesondere illustris, berühmt; gloriosus; magnitudo), andere hatten ihre Vorbilder wiederum in der lateinischen Rhetorik oder folgten klassischen Vorbildern. Der jeweilige Gebrauch der Ehrentitel orientierte sich am Sprechanlass sowie an Rängen und Ständen von Sprecher und Angesprochenem.

HL

Empfohlene Zitierweise:

Lößlein, Horst, "Ehrentitel, und Epitheta", in: Formulae-Litterae-Chartae. Neuedition der frühmittelalterlichen Formulae, Hamburg (2023-10-10), [URL: https://werkstatt.formulae.uni-hamburg.de/texts/urn:cts:formulae:elexicon.ehrentitel_und_epitheta.deu001/passage/all] (letzter Aufruf: 2024-11-21)