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Fredus (deu)

Fredus^{1 MLW IV, Sp. 477. In den Quellen finden sich auch fredum und freda mit zahlreichen Schreibvarianten. Im Forschungsdiskurs hat sich dagegen fredus als Bezeichnung durchgesetzt.}: Teil der nach Verurteilung zu leistenden Bußzahlung, der nicht an den Geschädigten, sondern an die öffentlichen Amtsträger bzw. den Fiskus zu entrichten war^{2 E. Schumann, „Fredus“, Sp. 1713 geht davon aus, dass der fredus zusätzlich zur Buße entrichtet werden musste. Anders jedoch J. Durliat, Finances publiques, S. 219 und S. Esders, Eliten und Strafrecht, S. 268, die den fredus als Anteil an der Bußzahlung verstehen.}; Friedensgeld^{3 Die Gleichsetzung mit Friedensgeld lässt sich nur schwach anhand der Quellen begründen. E. Schumann, „Fredus“, Sp. 1714. S. Esders, Eliten und Strafrecht, S. 268, sieht den fredus als Anreizsystem, durch welches die öffentlichen Funktionsträger zur Intervention motiviert werden sollten.}.

Im fränkischen Recht war der fredus regelmäßig bei Verbrechen wie Totschlag, Frauenraub oder Diebstahl zu entrichten. Die Höhe des fredus bemaß sich an der Höhe der Bußzahlung und betrug die Hälfte oder ein Drittel derselben^{4 J. Durliat, Finances publiques, S. 219; S. Esders, Eliten und Strafrecht, S. 268; E. Schumann, „Fredus“, Sp. 1713f.}. Ein Drittel dieser Summe kam dem Richter zu, zwei Drittel dagegen mussten an den Fiskus abgeführt werden^{5 J. Durliat, Finances publiques, S. 219.}.