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Parentela (deu)

Parentela: die Verwandtschaft^{1 DNG II, „parentela“, Sp. 3503; Le Grand Gaffiot, „parentela“, S. 1130. Parentela kann Synonym zu anderen Verwandtschaftsbegriffe wie consanguinitas oder propinquitas genutzt werden. Siehe H.-W. Goetz, Verwandtschaft I, S. 22.}.

Laut kanonischem Recht gehören zur parentela einer Person alle Bluts- und Anverwandten bis zum vierten oder siebten Grad^{2 Die parentela einer Person schließt mit anderen Worten alle die Verwandten ein, mit denen es dieser Person untersagt ist zu heiraten. A. Guerreau-Jalabert, La désignation des relations, S. 81; R. Le Jan, Famille et pouvoir, S. 162. Nicht nur die Verwandtschaft an sich, sondern auch der Verwandtschaftsgrad spielt eine Rolle, u.a. bei den Rechten und Pflichten, die eine Verwandtschaft mit sich bringt. A. Guerreau-Jalabert, La désignation des relations, S. 84; R. Le Jan, Famille et pouvoir, S. 232.}. Auch im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet parentela in erster Linie die Verwandtschaft bestehend aus den Blutsverwandten und zumindest den nächsten Anverwandten. Als parentela können allerdings auch ausschließlich die Blutsverwandten – oft unter Ausschluss der Eltern, Geschwister und Kinder – oder sogar nur die Aszendenten gemeint werden^{3 A. Guerreau-Jalabert, La désignation des relations, S. 82f.; R. Le Jan, Famille et pouvoir, S. 77. Dass der Begriff parentela ausschließlich Deszendenten oder Anverwandte bezeichnet, kommt eher selten vor. In äußerst seltenen Fällen kann parentela auch die spirituelle Verwandtschaft oder sogar eine Handwerkszunft bezeichnen. A. Guerreau-Jalabert, La désignation des relations, S. 83f.; Niermeyer II, „Parentela/-ella/-illa“, S. 995.}. Ungeachtet der jeweiligen Zusammensetzung beinhaltet die Zugehörigkeit zur parentela immer Rechte und Pflichten. Die Mitglieder der Gruppe sind erb- und schutzberechtigt und dazu verpflichtet, anderen Mitgliedern beizustehen^{4 Gemeint ist sowohl emotionaler als auch materieller Beistand.}, sie zu schützen und, wenn erforderlich, zu rächen^{5 A. Guerreau-Jalabert, La désignation des relations, S. 83; R. Le Jan, Famille et pouvoir, S. 77, 90, 94 und 232. Le Jan (Famille et pouvoir, S. 232) hat darauf hingewiesen, dass „au 6e siècle, la ligne maternelle avait, en matière de protection et de responsabilité pénale, autant d’importance que la ligne paternelle. Il n’en allait pas de même en matière d’héritage.“}.