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Cessio (deu)

Cessio: Übereignung, Abtretung^{1 DNG I, „cessio“, Sp. 852.}.

Das klassische römische Recht kannte mit der formgebundenen und abstrakten in iure cessio^{2 Bei der in iure cessio handelte es sich um einen Formalprozess vor dem Prätor, bei dem der Erwerber formelhaft seinen Anspruch auf das Eigentum an einer Sache erhob und der Veräußerer diesem Anspruch nicht widersprach. Vgl. M. Kaser, Das römische Privatrecht I, S. 42f. und 350f.}, der mancipatio, der stipulatio und der formfreien emptio venditio vier Formen der Übereignung^{3 T. Mayer-Maly, Kauf, Tausch und pacta, S. 606.}. Die Bedeutung der in iure cessio schwand gegenüber der mancipatio im Laufe der klassischen Zeit, bis cessio (und entsprechend cedere) in der Spätantike zur lediglich untechnisch gebrauchten Bezeichnung für Eigentumsübereignungen wurde^{4 M. Kaser, Das römische Privatrecht II, S. 274 und 452, Anm. 4. In diesem Sinne konnten mit der cessio auch Forderungen an Dritte übertragen werden. Cessio findet sich zudem auch im staatlichen Bereich bei der Übertragung von Vermögen an Kooperationen oder den fiscus als Straffolge. Vgl. dazu E. Levy, Weströmisches Vulgarrecht, S. 149f. Zur Übertragung von Rechten des Kaisers etwa an die Franken mittels der Zession vgl. S. Esders, Die Integration der Barbaren, S. 33-40.}. In diesem generischen Sinn für Übereignung hielt sich cessio auch im frühen Mittelalter, insbesondere im Zusammenhang mit Schenkungen und Abtretungen^{5 E. Levy, Weströmisches Vulgarrecht, S. 149f. In diesem Sinne auch Isidor, Etymologiae, V,25,32: Cessio est propriae rei concessio, sicut est illud: Cedo iure proprietatis.}.