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Dominium (deu)

Dominium: wörtlich die „Herrschaft“, die „Gewalt über etwas“, abgeleitet von dominus^{1 DNG I, „dominium“, Sp. 1760f.}.

Im römischen Recht bezeichnet dominium, synonym zu proprietas, die reine Sachgewalt, ohne begrifflich genauer gefasst zu werden^{2 D. Willoweit, Dominium und proprietas, S. 132 und G. Köbler, Eigen und Eigentum, S. 27. Dominium bildete im rechtlichen Sinn zunächst einen Gegensatz zu possessio, ususfructus, superficies und servitus; in nachklassischer Zeit ging dieser Gegensatz jedoch verloren. G. Köbler, Eigen und Eigentum, S. 4; D. Willoweit, Dominium und proprietas, S. 140; E. Levy, West Roman vulgar law, S. 19-33.}. Daneben findet sich dominium auch in weiteren Kontexten^{3 G. Köbler, Eigen und Eigentum, S. 3.} und wird außerhalb der juristischen Literatur zumeist im Sinne von „Gewalt über etwas haben“^{4 D. Willoweit, Dominium und proprietas, S. 139.} verwendet. Im Frühmittelalter ist das römische Recht zwar bekannt^{5 D. Willoweit, Dominium und proprietas, S. 133.}, dominium wird in dieser Zeit jedoch in der Regel als „Gewalt“^{6 G. Köbler, Eigen und Eigentum, S. 6-8 und 29. Synonym für dominium findet sich dabei auch oft dominatio.} oder auch als das „Objekt der einem dominus zukommenden Gewalt“ gedeutet, wobei dieses Objekt sehr verschiedene Formen annehmen kann. Gebraucht im Zusammenhang mit „Reich“ kann dominium mithin auch als „Herrschaft“ gelesen werden^{7 D. Willoweit, Dominium und proprietas, S. 135.}. In Eigentumsangelegenheiten findet sich dominium wiederum oft gemeinsam mit proprietas. Während proprietas in diesem Kontext den rein formalen Sachverhalt des „etwas-zu-Eigen-habens“ feststellt, definiert dominium das Verhältnis zwischen der zu besitzenden Sache und der über sie Gewalt ausübenden Person^{8 G. Köbler, Eigen und Eigentum, S. 27.} als „Herrschaft über diese Sache“^{9 D. Willoweit, Dominium und proprietas, S. 142; E. Magnou-Nortier, Recherches sur l’alleu, S. 160f.}. Im Hochmittelalter wird dominium darüber hinaus zum Terminus für grundherrliche und herrschaftliche Rechte^{10 H. Ebner, Das Freie Eigen, S. 232.}.