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C(h)arta (deu)

C(h)arta: Urkunde, Schriftstück^{1 MLW II, „charta II“, Sp. 523-525.}.

Im ursprünglichen Sprachgebrauch verweist carta auf den in der Antike gebräuchlichen Beschreibstoff Papyrus^{2 MLW II, „charta I“, Sp. 522f.; R. Härtel, Notarielle und kirchliche Urkunden, S. 53.} und konnte im frühen Mittelalter auch ein Blatt Pergament bezeichnen^{3 A. Langeli, Private Charters, S. 212.}. Seit der Spätantike etablierte sich c(h)arta (neben zahlreichen anderen Termini) als Bezeichnung für Urkunden aller Art^{4 R. Härtel, Notarielle und kirchliche Urkunden, S. 52f.; A. Langeli, Private Charters, S. 212.}. In der Forschung wird seit Heinrich Brunner c(h)arta als Terminus für subjektiv vom Veräußerer formulierte, ein Rechtsgeschäft herstellende Urkunden verwendet und der notitia als objektiv verfasste Beweisurkunde, deren Zweck nicht in der Begründung eines Rechtsgeschäftes, sondern in der Dokumentation von Zeugen desselben lag, gegenübergestellt^{5 H. Brunner, Carta und notitia. Vgl. auch R. Härtel, Notarielle und kirchliche Urkunden, S. 70-76. Einen Überblick über die Forschungsgeschichte liefert J. Wild, Charta und Notitia.}. Diese moderne Verwendung ist jedoch gelöst vom Gebrauch des Begriffes in den Quellen^{6 R. Härtel, Notarielle und kirchliche Urkunden, S. 25f.}.