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Patrocinium (deu)

Patrocinium: Schutz, Schirm^{1 DNG II, „patrocinium II“, Sp. 3531.}.

Seit der Spätantike synonym zu defensio und tuitio gebraucht bezeichnete patrocinium Patronatsverhältnisse aller Art zwischen Patron und Klienten^{2 J.-U. Krause, Spätantike Patronatsformen, S. 3 und 290. Daneben blieb auch die einfache Bedeutung von Schutz erhalten, ohne dass dieser von Dauer sein musste.}. Patronatsbeziehungen waren persönliche Beziehungen von Dauer, die dem wechselseitigen Austausch von Gütern und Diensten dienten. Gekennzeichnet waren sie durch den unterschiedlichen sozialen Status der beteiligten Parteien und die damit einhergehenden Unterschiede in den eingebrachten Diensten und Leistungen^{3 J.-U. Krause, Spätantike Patronatsformen, S. 4f. Da der Sozialstatus der Parteien nicht immer von einem großen Gefälle geprägt ist, kann eine Abgrenzung des patrocinium zur amicitia schwierig sein.}. Dabei gewährte die höhergestellte Partei der niedriger gestellten Partei Schutz, die ihr dafür Gehorsam (obsequium) schuldete^{4 J.-P. Devroey, Puissants, S. 269.}. Im christlichen Kontext wurde patrocinium in diesem Sinne seit der Spätantike auch für die Beziehung zwischen Heiligenpatron und Schutzbefohlenem verwendet^{5 Vgl. dazu A. Angenendt, Heilige, S. 190-206.}. Seit der Spätantike wurde die Patronatsgewalt des Patrons über den Klienten zunehmend entpersonalisiert, perpetuiert sowie übertrag- und veräußerbar^{6 S. Esders, Formierung, S. 31 und 40-43; M. Kaser, Das römische Privatrecht II, S. 138.}.