Formulae - Litterae - Chartae: Leseumgebung

Tabula (deu)

Tabula: Brett, Tafel.

In römischer Zeit handelte es sich bei der tabula zumeist um eine relativ kleine, rechteckige, ausgehölte und mit Wachs überzogene Holztafel, die mit einem Griffel beschrieben und mit anderen tabulae zusammengebunden werden konnte. Bis in die Spätantike waren tabulae die wichtigsten Träger von Rechtsdokumenten wie Verträgen, Schuldscheinen oder Dotalbriefen, im sakralen Bereich aber auch von Gebeten, Flüchen und Eiden^{1 E. A. Meyer, Legitimacy, S. 22-42. War der Zweck des ursprünglichen Rechtsaktes erfüllt, so wurden die tabulae häufig wiederverwendet, etwa für Briefe oder Notizen. Vgl. ebd. S. 178f.; E. Rauner, Tabulae.}. Mit dem Aufkommen der gesta municipalia in der Spätantike verloren sie als Träger von Rechtsdokumenten an Bedeutung und wurden in dieser Rolle von anderen Medien wie zunächst Papyrus und später Pergament, die nunmehr als solche ebenfalls als tabulae bezeichnet werden konnten, an Bedeutung^{2 E. A. Meyer, Legitimacy, S. 247f.}.