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Communio, comunitas exactio, compascus ager (deu)

Communio, comunitas exactio, compascus ager: Allmende, Gemeindeland^{1 Zur Vielzahl der lateinischen Begrifflichkeiten für das Gemeindeland vgl. B. Schildt, Almende, Sp. 170.}.

Als Allmende wird das im Eigentum von Gemeinschaften wie etwa Dörfern befindliche Land bezeichnet, das allen Angehörigen dieser Gemeinschaft zur Nutzung offen steht. Die Allmende diente als Nutzungsreserve und bestand insbesondere aus Wäldern, Weiden, Heiden, Mooren und Ödland^{2 K. S. Bader, Das mittelalterliche Dorf, S. 49-51; G. Chouquer, Dominer et tenir, S.190; B. Schildt, Almende, Sp. 169f. Abzugrenzen ist die Allmende vom Forschungsbegriff der Markgenossenschaft, der den genossenschaftlichen Zusammenschluss mehrerer Allmenden oder Marken bezieht, für die sich aber in den Quellen keine entsprechende Begrifflichkeit findet.}. Sie wurde von den Nutzungsberechtigten gemeinsam verwaltet und vor allem zur Schweinemast und Viehweide, aber auch zum Holzschlag genutzt^{3 S. Epperlein, Herrschaft und Volk, S. 163-165.}. Die Nutzungsrechte an der Allmende scheinen an Grundbesitz innerhalb der Gemeinde gebunden gewesen zu sein. Diese Nutzungsrechte konnten gemeinsam mit diesem Grundbesitz veräußert, allerdings auch von diesem losgelöst werden^{4 S. Epperlein, Herrschaft und Volk, S. 154-162; Th. Kohl, Lokale Gesellschaften, S. 354.}. Bei Rechtsstreitigkeiten um Nutzungsrechte an der Allmende traten die Nutzungsberechtigten in der Regel als Gemeinschaft auf^{5 S. Epperlein, Herrschaft und Volk, S. 163-165.}. Die Verfassung der Allmende bildete sich wohl in der fränkischen Zeit heraus, wird aber erst im 10. Jahrhundert rechtlich greifbar^{6 B. Schildt, Almende, Sp. 171f. Eingeschränkt wurde das Allmende-Recht bereits in fränkischer Zeit durch Ansprüche von Seiten des Herrschers auf herrenlosen Wald. Im Hochmittelalter folgten weiteren Einschränkungen auch durch Ansprüche der Grundherren auf die Nutzung von Wäldern für die Rodung, zum Holzbezug oder zur Jagd.}. Referenzen auf die Allmende in den frühmittelalterlichen Quellen beziehen sich nicht auf reale Anteile an diesem Land, sondern auf die Nutzungsrechte daran^{7 Th. Kohl, Lokale Gesellschaften, S. 125f.}.