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Confirmare (deu)

Confirmare: Befestigen, stärken, bestätigen, gültig machen.

Im Kontext frühmittelalterlicher Urkunden bezeichnete (con)firmare die Gültigmachung eines Rechtsaktes^{1 B.-M. Tock, Scribes, S. 136; L. Morelle, La main, S. 291. Zur Entwicklung des Terminus confirmatio im Kontext des christlichen Glaubens vgl. F. Roumy, De la confirmation, S. 509f.}, im Falle von Königsurkunden durch die Hand des Königs^{2 L. Morelle, La main.}. In diesem Sinne konnte confirmare auch für die Bekräftigung bereits erfolgter Rechtsvorgänge durch den Herrscher verwendet werden^{3 In karolingischen Herrscherurkunden tritt confirmare hier auch in Doppelung mit concedere auf. M. Mersiowsky, Urkunde, S. 756f. deutet dies im Sinne einer Bekräftigung des Rechtsvorganges durch die Ausstellung der Urkunde. Nach M. Mersiowsky, Urkunde, S. 742-749 stellen Bestätigungen in karolingischer Zeit neben Verleihungen, Restitutionen und Anordnungen einen von mehreren Typen herrscherlichen Handelns in Urkunden dar.}, wobei hier zwischen der Bestätigung von ohne herrscherliche Autorität erfolgten Rechtsvorgängen (etwa von Tauschhandlungen oder päpstlichen Privilegien^{4 Bereits die Spätantike kannte eine herrscherliche Bestätigungspraxis, die allerdings nicht Urkunden, sondern verschiedenste Rechtsvorgänge betraf. Vgl. H. Mohnhaupt, Confirmatio, S. 46. Im frühen Mittelalter dagegen scheint die Bestätigung fremder Rechtsvorgänge ein eher seltener Vorgang gewesen zu sein. Vgl. M. Mersiowsky, Urkunde, S. 635-644. Innerhalb dieser Gruppe stellt die Bestätigung von Tauschurkunden wiederum eine Ausnahme dar, die nur unter Ludwig dem Frommen systematisch betrieben worden zu sein scheint. Sie ermöglichte es dem Herrscher, sich in den Tauschvorgang einzubringen, sich positiv darzustellen und sich mittels der Anordnung etwa von Gebetsdiensten mit diesem zu verbinden. Vgl. dazu Ph. Depreux, The development of charters, S. 61f.} und der Erneuerung von Rechtsakten früherer Herrscher^{5 M. Mersiowsky, Urkunde, S. 624-635. Die Erneuerung dieser Rechtsakte konnte dabei durchaus mit einer Modifikation (Einschränkung, Schärfung, Erweiterung) derselben verbunden sein. Vgl. H. Krause, Die Rolle, S. 402-406.} unterschieden werden kann. In jedem Falle erfolgte die Bekräftigung dieser Rechtsakte nicht auf Initiative des Königs hin, sondern auf Bitte des Empfängers der zu bestätigenden Urkunde^{6 M. Mersiowsky, Urkunde, S. 646. Die Bestätigung erfolgte nach öffentlicher Prüfung und Verlesung der vorgelegten Dokumente. Wurde die Echtheit der zu bestätigenden Urkunde angezweifelt, lag die endgültige Entscheidung über ihre Anerkennung beim Herrscher. Ebd. S. 605 und 621.}. Der Bestätigungsakt diente damit nicht nur der Sicherung von Rechten, sondern auch zur Bekräftigung des bestehenden Herrschaftsverhältnisses^{7 M. Mersiowsky, Urkunde, S. 638 und 641-646; H. Mohnhaupt, Confirmatio, S. 45.}. Die Bestätigung von Urkunden (Privilegien) durch den Herrscher findet sich bis in die Neuzeit^{8 H. Mohnhaupt, Confirmatio, S. 47.}.