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Cella, cellula (deu)

Cella, cellula: Zelle, Kammer, kleiner Raum. Vgl. griechisch κελλίον bzw. κέλλα.

Seit der Antike bezeichnete cella verschiedene Arten kleiner Räume, so beispielsweise einen Wohn- oder Aufbewahrungsraum in römischen Häusern oder kleine Räume in Tempeln. Im frühen Mönchtum entwickelte sich der Begriff zur Bezeichnung einer anachoretischen Einsiedlerbehausung und wurde später auf koinobitische Lebensformen übertragen. Er zeichnet sich durch eine große Bedeutungsvielfalt aus, wobei wohl zumeist eher kleinere Gebäude, die sich jedoch in der Art der Nutzung und der Anzahl der Bewohner unterscheiden, gemeint sind. So kann es sich um individuelle Eremitenbehausungen oder Mönchszellen, einzelne (auch nicht religiös ausgerichtete) Räume oder Gebäude innerhalb eines Klosters, Grabmäler, Oratorien oder sogar ein Kloster als Ganzes handeln. Ein Zusammenhang mit der exakten Größe oder Organisationsart des Bezeichneten lässt sich nicht nachweisen. Welche Bedeutung das Wort jeweils trägt, kann daher nur aus dem Kontext erschlossen werden. In einigen Fällen wird durch die Zusammensetzung mit einem anderen Begriff verdeutlicht, welche Art von cella gemeint ist.

MR

Empfohlene Zitierweise:

Röben, Marieke, "Cella, cellula", in: Formulae-Litterae-Chartae. Neuedition der frühmittelalterlichen Formulae, Hamburg (2021-12-09), [URL: https://werkstatt.formulae.uni-hamburg.de/texts/urn:cts:formulae:elexicon.cella.deu001/passage/all] (letzter Aufruf: 2024-11-21)