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Maiestas (deu)

Maiestas: Hoheit, Erhabenheit, Würde.

In römischer Zeit diente maiestas zur Bezeichnung einer „außergewöhnliche[n], fraglos überlegene[n] und zu respektierende[n] Macht und Würde“, der auch ein sakraler Charakter innewohnte. In der Kaiserzeit wurde maiestas zum Ehrenattribut (Epitheton) der Kaiser. In merowingischer und karolingischer Zeit wurde maiestas kaum in Verbindung mit dem Königtum gebraucht und in der Regel Gott vorbehalten. Lediglich von Ludwig dem Frommen wurde sie ab 834 stark beansprucht. Verbunden mit der maiestas ist der Gedanke des crimen laesae maiestatis (Majestätsverbrechen), unter welchem in römischer Zeit allgemein Vergehen gegen das Volk und den Staat verstanden wurden. Nachdem die Vorstellung des crimen maiestatis unter den Merowingern kaum eine Rolle gespielt hatte, lebte sie mit der Kaiserkrönung Karls des Großen 800 wieder auf, blieb aber ohne größere Bedeutung.

HL

Empfohlene Zitierweise:

Lößlein, Horst, "Maiestas", in: Formulae-Litterae-Chartae. Neuedition der frühmittelalterlichen Formulae, Hamburg (2023-10-10), [URL: https://werkstatt.formulae.uni-hamburg.de/texts/urn:cts:formulae:elexicon.maiestas.deu001/passage/all] (letzter Aufruf: 2024-04-27)