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Apostolicus (deu)

Apostolicus: apostolisch^{1 DNG I, Sp. 501.}.

Als Apostolizität wird die Übereinstimmung mit beziehungsweise die Herleitung von den zwölf Aposteln bezeichnet^{2 W. Härle, Apostolizität, Sp. 653f. Dabei kann – je nach Auslegung – die inhaltliche Bezugnahme oder die institutionelle Nachfolge der von Jesus mit der Verbreitung des Glaubens beauftragten Apostel gemeint sein.}. Der Rückbezug auf die Apostel bildete seit Entstehung der ersten kirchlichen Strukturen einen wesentlichen Faktor für die Legitimität der Kirche^{3 J.-M. Picard, Vir apostolicus, S. 428.}. Im sprachlichen Gebrauch des frühen Mittelalters findet sich der Verweis auf die Apostolizität in verschiedenen feststehenden Wendungen: So orientierte sich das Ideal mönchischen und klerikalen Lebens mit dem Streben nach einer vita apostolica an den Aposteln^{4 J. Schlageter, Vita apostolica, Sp. 1755f.}. Für Bischöfe wiederum etablierte sich die ursprünglich für die direkten Anhänger der Apostel verwendete Bezeichnung als viri apostolici^{5 J.-M. Picard, Vir apostolicus, S. 427f.; E. Jerg, Vir venerabilis, S. 174f. und 183.}. Bischofssitze schließlich wurden aufgrund der Vorstellung der apostolischen Sukzession bereits seit der Antike als sedes apostolica („apostolischer Stuhl“) bezeichnet^{6 Vgl. E. Ewig, Kaiserliche und apostolische Tradition; S. K. Herrick, Passé apostolique; Ph. Depreux, Petrusstab.}. Mit dem Primatsanspruch Roms und der Trennung von der Ostkirche wurde dieser Begriff allerdings immer mehr auf den Bischofssitz in Rom (auch cathedra Petri) eingegrenzt^{7 G. Schwaiger, Sedes apostolica, Sp. 1664f.}.