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Ambasciare (deu)

Ambasciare: Eine Nachricht oder einen Auftrag überbringen.

Bei ambasciare handelt es sich um einen in nachrömischer Zeit aufkommenden Begriff wohl keltischer Herkunft, mit dem Tätigkeiten im Sinne von „eine Nachricht überbringen“ bezeichnet wurden^{1 H. Bresslau, Der Ambasciatorenvermerk, S. 167f.}. Besondere Bedeutung erhielt ambasciare im Zusammenhang mit der Urkundenausstellung. Hier finden sich in karolingischer Zeit^{2 Zuletzt DKdE 21 vom 6.2.899.} hochranginge Personen^{3 Vgl. zu diesem Personenkreis insb. Ph. Lauer, La formule N. ambasciavit, S. 192. Selten finden sich auch König, Königin und Königssöhne als ambasciator.} in der Funktion des ambasciator^{4 Es handelt sich dabei um einen Vermerk auf Herrscherurkunden, der zunächst in tironischen Noten, später in normaler Schrift auf die Ambasciatorentätigkeit der Person im Zusammenhang mit der Urkunde hinweist (N. ambasciavit). Vgl. zu diesen Vermerken und ihrer Sichtbarkeit auch Ph. Depreux, Les mentions hors teneur.}. Bei diesem durfte es sich eher nicht um den bloßen Überbringer des Beurkundungsbefehl an die Königskanzlei gehandelt haben^{5 So H. Bresslau, Der Ambasciatorenvermerk, S. 179f.}. Vielmehr war der ambasciator wohl derjenige, der den Beurkundungsakt für eine dritte Partei vor dem Herrscher initiierte^{6 Ph. Lauer, La formule N. ambasciavit, S. 196; R.-H. Bautier, La chancellerie, S. 34f. Lauer sprach dem ambasciator eine Doppelfunktion zu, die sowohl in der Überbringung der Bitte an den Herrscher als auch in der Anweisung an die Kanzlei zur Urkundenausstellung bestand.} und als Vermittler für diese die Verantwortung für die Richtigkeit der von ihm geprüften Bitte übernahm^{7 Ph. Depreux, Bitte und Fürbitte, S. 84-93.}.