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Ordinatio (deu)

Ordinatio: Einsetzung/Einführung kirchlicher Amtsträger, Ordination, Weihe. Abgeleitet von lat. ordo („Ordnung“, „Reihe(-nfolge) als Bezeichnung für einen geistlichen Stand innerhalb des Klerus.

Die Einsetzung kirchlicher Amtsträger geschieht unter Einhaltung eines vorgegebenen Ritus in der Kirche, in der Regel während der Messe. Zentral für die Ordination ist einerseits die je nach angestrebtem Rang in Anzahl und Inhalt variierenden Gebete, die sowohl über den Ordinanden als auch über die ihm zu überreichenden Gegenstände gesprochen werden andererseits die Übergabe der Geräte (traditio instrumentorum) selbst. Hier erhält der zu Weihende Symbole oder Gegenstände, die mit dem angestrebten Amt in Verbindung stehen. Bei Ämtern des höheren Klerus (den ordines maiores) – Bischof, Priester, Diakonwar das Weihegebet bereits in der Antike immer mit Handauflegung verbunden, wohingegen diese bei den niedereren Ämtern (den ordines minores) eher die Ausnahme blieb. Das Sprechen des Weihegebets und damit die eigentliche Ordination der Kleriker ist dem Bischof vorbehalten, wobei die Bischofsweihe durch mindestens drei andere Bischöfe durchgeführt wird. Die Weihegrade werden in der Regel in aufsteigender Reihenfolge durchlaufen. Bei der erstmaligen Aufnahme in den Klerus wird die Tonsur verliehen, was ebenfalls in diesem rituellen Rahmen geschehen kann. Obwohl die Tätigkeit in kirchlichen Ämtern fast ausschließlich Männern vorbehalten war, sind aus Spätantike und Frühmittelalter auch Weiherituale für Frauen überliefert.

MR

Empfohlene Zitierweise:

Röben, Marieke, "Ordinatio", in: Formulae-Litterae-Chartae. Neuedition der frühmittelalterlichen Formulae, Hamburg (2021-12-09), [URL: https://werkstatt.formulae.uni-hamburg.de/texts/urn:cts:formulae:elexicon.ordinatio.deu001/passage/all] (letzter Aufruf: 2024-04-19)