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Commutatio (deu)

Commutatio: Tausch, Transformation der Natur einer Sache; auch concambium oder permutatio.

Im römischen Recht war der Tausch dem Verkauf lange Zeit nachgeordnet und wurde diesem erst in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts gleichgestellt. Diese Gleichstellung findet sich zunächst auch in den frühmittelalterlichen Leges bevor in der weiteren Entwicklung der Kauf zur Unterkategorie des Tausches zu werden scheint. Der frühmittelalterliche Tausch war gegenüber dem Kauf durch bestimmte Sonderregelungen gekennzeichnet: so durfte keine der beiden am Tausch beteiligten Parteien durch diesen schlechter gestellt werden; war eine Kirche am Tausch beteiligt, so war diese durch den Tausch besser zu stellen. Die frühmittelalterliche commutatio konnte dabei eine große Vielfalt von Tauschvorgängen bezeichnen, deren gemeinsames Element die Gegenseitigkeit des Vorganges war. Darüber hinaus finden sich auch Verwendungen für commutatio im Kontext von Ehe sowie für den Austausch von Briefen oder Büchern.

HL

Empfohlene Zitierweise:

Lößlein, Horst, "Commutatio", in: Formulae-Litterae-Chartae. Neuedition der frühmittelalterlichen Formulae, Hamburg (2021-12-09), [URL: https://werkstatt.formulae.uni-hamburg.de/texts/urn:cts:formulae:elexicon.commutatio.deu001/passage/all] (letzter Aufruf: 2024-11-21)