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Honorati (deu)

Honorati: Träger eines hohen öffentlichen Amtes, Person von hohem gesellschaftlichem Rang^{1 Vgl. Niermeyer, „honoratus“, S. 651.}.

Als honorati wurden in der Spätantike die Angehörigen der höchsten sozialen Schicht^{2 Nach A. Demandt, Die Spätantike, S. 401 der „Reichsadel“.} bezeichnet. Die genauen Kriterien dafür, wer dieser Gruppe angehörte, sind in der Forschung umstritten^{3 Vgl. dazu G. A. Cecconi, Honorati, S. 44-46, mit einem Überblick. So findet sich etwa ebenso die Meinung, honorati sei eine Sammelbezeichnung für die Angehörigen der drei Stände der Ritter gewesen, wie die, dass die Zugehörigkeit zu den honorati über die Inhaberschaft eines Amtes im Reichsdienst bestimmt gewesen sei.}, es finden sich jedoch Angehörige des ordo equester, aktive und ehemalige Amtsträger im Reichsdienst sowie Senatoren unter ihnen^{4 A. H. M. Jones, The later Roman empire, S. 146 und 536; A. Demandt, Die Spätantike, S. 408f.}. Sicher ist die Abgrenzung der honorati von den curiales auf der Ebene der civitas^{5 Vgl. insbesondere A. Demandt, Die Spätantike, S. 404.}. Wie die curiales gehörten die honorati dem städtischen Rat an, waren anders als diese allerdings von Steuern befreit, mussten jedoch Pferde und Rekruten für das Heer stellen^{6 A. H. M. Jones, The later Roman empire, S. 362, 466 und 536f.; A. Demandt, Die Spätantike, S. 408f. Daneben waren die honorati auch zur Teilnahme an Provinzialversammlungen verpflichtet und konnten bestimmte administrative Aufgaben, wie etwa die Buchprüfung oder die Aktualisierung des census, übernehmen.}. Nach dem 5. Jahrhundert scheint die Unterscheidung von honorati und curiales verlorengegangen zu sein^{7 G. A. Cecconi, Honorati, S. 47-50. So finden sich in den interpretationes des Breviarium Alarici curiales an Stelle der vom Codex Theodosianus genannten honorati. Vgl. A. H. M. Jones, The later Roman empire, S. 259.}.