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Homo (deu)

Homo: Mann, Mensch^{1 DNG I, „homo“, Sp. 2362.}; in bestimmten Kontexten eine von einem Herrn abhängige Person^{2 F. L. Ganshof, Qu’est-ce que la féodalité?, S. 45; O. Salten, Vasallität, S. 32f.}.

Prinzipiell ist zwischen der allgemeinen Verwendung von homo zur Charakterisierung einer Person hinsichtlich ihres Geschlechts (homo als Bezeichnung für Mann, synonym zu vir) und der speziellen Verwendung zur Beschreibung einer Person in einem Abhängigkeitsverhältnis zu unterscheiden. In letzterem Sinne konnte homo bereits seit der Antike verwendet werden^{3 Ch. Odegaard, Vassi, S. 51-54.}. Die Bezeichnung als homo lässt keinen Rückschluss auf die soziale Stellung dieser Person zu^{4 B. Kasten, Aspekte, S. 250-255; O. Salten, Vasallität, S. 34-45.}. Als homines konnten Freie wie Unfreie, Personen mit Zugang zum König oder auch Landarbeiter bezeichnet werden, solange sie sich in einem sachlich oder persönlich begründeten Abhängigkeitsverhältnis zu einer anderen, höhergestellten Person befanden^{5 O. Salten, Vasallität, S. 34-45. In diesem Zusammenhang wurde lange Zeit eine Synonymität zwischen homo und vassus angenommen (vgl. etwa F. L. Ganshof, Qu’est-ce que la féodalité?, S. 45). Diese Gleichsetzung ist inzwischen widerlegt. Im hohen Mittelalter entwickelt sich aus diesem Verständnis auch die Benutzung von homo als Äquivalent zu servus zur Bezeichnung von unfreien Abhängigen, die ihren Herrn begleiten und trotz ihrer Unfreiheit zum Zeugnis berechtigt sind. D. Barthélemy, Mutation, S. 65 und 113.}.