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Proceres, primates, optimates, principes, primores (deu)

Proceres, primates, optimates, principes, primores: Die Großen, d.h. die Vornehmsten, Ersten, Vordersten.

Mit Ehrentiteln wie proceres, primates, optimates, principes oder primores wurde im frühen Mittelalter ein kleiner Kreis von Großen, die an der politischen Führung des Reiches Anteil hatten, bezeichnet. Die Zugehörigkeit zu diesem Kreis war von einer Kombination verschiedener Faktoren bestimmt: Zugehörigkeit zu einer bedeutenden Familie, Besitz von extremem Reichtum, Einbindung in ein Netzwerk von Standesgenossen, Innehaben eines hohen öffentlichen Amtes und Verfügung über Königsnähe. Aus der Zugehörigkeit zu dieser Gruppe leiteten die Großen einen Anspruch auf die Teilhabe an der Herrschaft über das Reich ab. Aufstieg in diese Gruppe wiederum war vor allem über die Nähe zum König möglich. Im Kern rekrutierten sich die Angehörigen dieser Führungsschicht aus einer kleinen Gruppe von Familien, die sichneben der Verfügung über die genannten Faktorendurch eine hohe Mobilität auszeichneten und leicht von einer Region des Reiches in eine andere wechseln konnten.

HL

Empfohlene Zitierweise:

Lößlein, Horst, "Proceres, primates, optimates, principes, primores", in: Formulae-Litterae-Chartae. Neuedition der frühmittelalterlichen Formulae, Hamburg (2023-10-10), [URL: https://werkstatt.formulae.uni-hamburg.de/texts/urn:cts:formulae:elexicon.optimates.deu001/passage/all] (letzter Aufruf: 2024-11-21)