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Solidus (deu)

Solidus: Goldmünze.

Der Solidus geht möglicherweise bereits auf eine Münzreform Diokletians zurück, ist als Bezeichnung jedoch erst unter Konstantin dem Großen belegt, der sein Gewicht auf 1/72 Pfund oder ca. 4,5g festlegte. Zeitgleich mit dem Solidus wurden auch der Halbsolidus semissis und der Drittelsolidus tremissis (bei den Franken später auch als treans bezeichnet; in der modernen Numismatik auch triens) eingeführt. Die im 4. Jahrhundert noch existierende große Bandbreite an Denominationen auch von Silber- und Bronzemünzen reduzierte sich im 5. Jahrhundert im Wesentlichen auf jene aus Gold womit der Solidus nach dem Zusammenbruch des weströmischen Reiches außerhalb Italiens zur vorherrschenden Währung wurde. Nach einer zunehmenden Verminderung des Goldgehaltes seit dem späten 6. Jahrhundert wurde der Goldsolidus im späten 7. Jahrhundert im Frankenreich durch einen neuen Silberdenar abgelöst. Dieser wurde zunächst exakt nach dem Vorbild des alten triens modelliert und war von diesem nur durch den Wechsel im Material zu unterscheiden. Unter Pippin dem Kurzen wurde das Erscheinungsbild dieses denarius hin zu einer größeren aber dünneren Münze geändert, das zuvor reduzierte Gewicht erhöht und ein Halbdenar eingeführt. Zur Zeit Karls des Großen wurde das Gewicht erneut erhöht und das Erscheinungsbild des Denars standardisiert.

HL

Empfohlene Zitierweise:

Lößlein, Horst, "Solidus", in: Formulae-Litterae-Chartae. Neuedition der frühmittelalterlichen Formulae, Hamburg (2021-12-09), [URL: https://werkstatt.formulae.uni-hamburg.de/texts/urn:cts:formulae:elexicon.denarius.deu001/passage/all] (letzter Aufruf: 2024-11-21)