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Quellenwerk zur Entstehung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, ed. von T. Schiess (1933)

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  • Nr. 1

    Wichard, Priester, und sein Bruder Ruopert, Heerführer König Ludwigs, teilten mit Erlaubnis und Beistand des Königs, ihres Verwandten, ihren gesamten aus väterlicher Erbschaft stammenden Grundbesitz. Darauf übergab Ruopert seinen ganzen Teil dem König, damit er im Castrum Zürich an der Limmat eine Kirche und ständigen Gottesdienst aufrichte. Wichard aber, ein Priester, errichtete an einem von altersher Luzern geheißenen Ort am Flusse Reuß, der aus dem großen See fließt, St. Mauricius und seinen Gefährten, dem Märtyrer St. Leodegar und allen Heiligen zu Ehren eine kleine Zelle, gab all seinen Besitz, am Berge Albis bei seinem Gut Lunkhofen und dem umliegenden Land beginnend, mit Erlaubnis des Königs an diesen Ort, begab sich selbst dahin zum (Gottes-) Dienst und sammelte so viele Mönche, als er konnte, daselbst. Daher kam ein Vornehmer Namens Alwic zu ihm, der, zum Mönch angenommen, die Bewohner der Gegend zur Liebe Gottes entflammte, sodaß Wichard ihn zu seinem Nachfolger machte und als Vorsteher zurückließ. Geschehen zur Zeit König Ludwigs, im Jahr (5)03, in der 13. Indiktion.

    Datum: Vor 840

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  • Nr. 2

    Atha und ihre Schwester Chriemilt, die ihr ganzes Erbteil an das Kloster Luzern geben wollen und kürzlich vernommen haben, daß der Mann Gottes Wichard dahin gekommen sei und das Kloster im Äußern und Innern neu aufgerichtet habe, schenken all ihren Besitz in Kriens von der Höhe des Pilatus bis zum See und weiterhin bis zur Mitte der Reuß mit allen Zugehörden im Umkreis an den Ort, den Mönchen daselbst zu dauerndem Besitz und zum Nutzen der Kirche St. Leodegars. Wer gegen diese Schenkung der Töchter von Witerada handeln will, soll das Doppelte von dem, was er zurückverlangt, an das Kloster und an den königlichen Fiskus 3 Unzen Gold, 12 Pfund Silber bezahlen. Geschehen (5)43 in der Vorhalle der Kirche vor dem Vogt Wilhelm und vielem Volk an einem Sonntag zur Zeit Karls III.

    Datum: Vor 840

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  • Nr. 3

    Die Brüder Henger und Witowo schenken an das Kloster Luzern, dem Wichard vorsteht, ihren ganzen Besitz in der Mark Malters. Wer die Schenkung anfeindet, soll das Vierfache an den Ort geben und dem königlichen Fiskus 4 Unzen Gold, 12 π Silber bezahlen. Geschehen (5)45, in der 1. Indiktion, in der Vorhalle der Kirche, vor Vogt Engelger und zahlreichem Volk in den Tagen Kaiser Karls III.

    Datum: Vor 840

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  • Nr. 4

    Die Brüder Kibicho, Odker und Walker geben zu ihrem Seelenheil an das Kloster der Brüder von Luzern, wo Wichard Abt ist, alles, was ihnen von Schwanden bis zum Rümligbach gehört. Wer die Schenkung anfeindet, soll das Dreifache Gott und seinen Heiligen an den Ort geben und dem Fiskus 3 Unzen Gold, 9 it Silber bezahlen. Geschehen vor Vogt Engelger im Jahr (5)07, in der 2. Indiktion, unter der Regierung Karls III., Königs der Franken.

    Datum: Vor 840

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  • Nr. 5

    Die Brüder Hartmann und Prunolf schenken an das Kloster von Luzern, das in der Ehre des hl. Märtyrers Leodegar erbaut ist, zu ihrem Seelenheil den dortigen Mönchen all ihr Erworbenes, nämlich den ganzen Wald genannt Emmenwald in Länge und Breite, der ihnen gehört, bis Langnau. Wer die Schenkung anfeindet, soll verflucht sein und das Doppelte an den Ort erstatten. Geschehen im Jahr (5)10 unter der Regierung König Ludwigs, unter Abt Recho und vor den Vornehmen des Ortes.

    Datum: Vor 840

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  • Nr. 6

    Recho begehrt die Welt zu verlassen und schenkt zu seinem Seelenheil an das Kloster Luzern den dortigen Mönchen alles, was er in Küßnacht, Alpnach, Samen und Giswil besaß. Wenn er oder einer seiner Nachkommen die Schenkung angreifen will, soll er das Vierfache erstatten und an den Fiskus als Buße 14 Unzen Gold 70 it Silber bezahlen. Der Mönch Reginbold hat dies geschrieben, unterschrieben und Tag und Jahr beigefügt. Geschehen im Jahr (5)09, am …

    Datum: Vor 840

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