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Bittschreiben einer Frau an König Karl in einer Eigentumsangelegenheit

Schreiben einer Frau an König Karl mit der Bitte, die trotz königlichem Schutzbrief durch mehrere königliche missi erfolgte Wegnahme von ihr durch Erbe zugefallenen Besitzungen zu untersuchen und sie in ihr Eigentum wiedereinzusetzen.

FALLS DU KEINE GELEGENHEIT HAST, UM MIT DEM KÖNIG ZU SPRECHEN, SOLLST DU SOLCHE WORTE ENTSPRECHEND DEINER NOTLAGE ZU SEINEN HÄNDEN SCHICKEN

An meinen allerfrommsten und durchlauchten Herrn Karl, den allervortrefflichsten Kaiser.

Euer Knecht Soundso drängt Eure Ohren dazu, diese Not hier zu vernehmen, wie sehr ich Übeltaten erleiden muss, unwidersprochen und ohne Urteil. Es kamen also Th[ adu]lf, Th[...]g[...] […] und sie sagten [jedem], dass sie auf Euren Befehl Eure missi seien und durch üble Schliche und mit Gewalt nahmen sie mir Besitzungen aus meinem Eigentum weg, die mir rechtmäßig und nach Erbrecht zugefallen waren, und zwangen mich sie Bischof Joseph zu übergeben. Und dies geschah alles durch üble Schliche und in feindseliger Art. Ich konnte zu dieser Zeit keinen anderen Verteidiger vorweisen außer einer Schutzurkunde Eurer königlichen Gnaden, und dies nützte mir nichts, denn, wie gesagt, sie vertrieben mich durch üble Schliche und in allerbösester Absicht aus diesem Erbe. Und ich, Eure Dienerin, eilte eilends zu Eurem Aufenthaltsort, damit Eure Barmherzigkeit geruhen möge, mir in dieser Sache zu helfen, denn in dieser Angelegenheit war ich bislang weder in einen Rechtsstreit [verwickelt] noch habe ich als Beklagte Antwort gegeben. Eure Frömmigkeit soll dies bessern, damit Euer Almosen, Euer Lohn und Euer Schutz stets wachsen mögen.

Mein Herr und König, es sei Eurer königlichen Gnaden bekannt gemacht, dass ich Euch dieses Erbe übergeben wollte, als mir diese Bösartigkeit gegen die vernünftige Ordnung widerfuhr. So kann Eure Frömmigkeit prüfen, ob es einen missus geben mag, der dies wahrheitsgemäß untersuchen soll. Ich bitte nämlich Eure Frömmigkeit, dass ich daraufhin wieder eingesetzt werde und aus Eurem Erbarmen einen solchen missus hätte, der mich in dieser Angelegenheit stellvertretend für Euren Schutz verteidigen und beschützen soll, auf dass ich, weil Eure Frömmigkeit eingegriffen hat, deshalb wieder eingesetzt werde. Nach Gott und den Heiligen ruht die Fülle meiner Hoffnung auf dem König. Und wenn Euer Erbarmen dafür sorgt, mich in dieser Angelegenheit wiedereinzusetzen, dann wird dieser dieses [Unrecht] am Ende durch Recht und Gerechtigkeit überwinden. Es bereitete mir allergrößten Schmerz, als diese [Besitzungen] weder zu Eurem Dienst zurückgerufen noch mir, Eurer Dienerin, rechtmäßig überlassen wurden.