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Hochzeitsgabe (cessio) verschiedener Güter

Übertragung verschiedener Güter durch einen Mann an seine Braut anlässlich ihrer Hochzeit.

54 ES BEGINNT EINE ABTRETUNG

Was gut und günstig ist, soll geschehen! Das Gesetz der Glückseligkeit gibt dem hier angesprochenen seinen Beifall und das Römische Gesetz lehrt es und die Gewohnheit im Gau bestätigt es und fürstliche Macht verhindert es nicht, dass man eine Sache zugleich verliert und am willkommenen, höchstglücklichen Hochzeitstage bekommt. Daher gebe ich, der Soundso genannte, in Gottes Namen meiner Braut namens Soundso, der Tochter des verstorbenen Soundso, bekannt:

Mit diesem Schreiben und dieser Abtretung überschreibe ich derselben etwas. Das sind ein Haus samt Hof und allen seinen umliegenden Ländereien; das sind die bewegliche und unbewegliche Habe, ein bezogenes Bett, ein Feld, das soundsoviele Scheffel an Ertrag bringt und neben einem Feld des Soundso liegt, einen Weinberg von soundsoviel iucti, der neben einem Weinberg des Soundso liegt, einen Wald von soundsoviel iucti, der neben einem Wald des Soundso liegt, eine Wiese von soundsoviel iucti, die neben einer Wiese des Soundso liegt und sich auf dem Land des heiligen Soundso auf dem Grund und Boden des Landguts Soundso befindet, soundsoviele Ochsen, soundsoviele Kühe samt ihren Kälbern, soundsoviele Schafe, soundsoviele Schweine, soundsoviele Kleidungsstücke, Ohrringe für soundsoviel solidi, Ringe für soundsoviel solidi und einen Gürtel für soundsoviel solidi. All diese Habe, die oben genannt wurde, sollen wir beide, solange wir leben werden, als Ebenbürtige halten und besitzen. ‚[…], die oben genannt wurde, sollst Du halten und besitzen. Und falls Gott uns eine Nachkommenschaft schenken sollte, soll sie das Ganze samt allem, was die Habe an Wert hinzugewonnen haben wird, bekommen. Und das mussten wir bestätigen. Dies taten wir so auch: Nach deinem Tod nämlich sollen diese Dinge an dieselben fallen. Und falls von uns kein Sprössling gezeugt worden sein wird, sollst du all diese Habe halten und besitzen und du kannst sie hinterlassen, wem du willst. Und falls einer es wagen sollte, gegen dieses Schreiben und diese Abtretung, die ich guten Willens ohne Befehl auszufertigen und zu bestätigen gebeten habe, vorzugehen, oder einen Prozess zu führen oder es zu brechen, muss derjenige Dir und dem fiscus soundsoviel solidi, [die] untereinander [aufgeteilt werden], bezahlen, er ist gezwungen zu zahlen und was er fordert wird er nicht erreichen‘.