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Urteil wegen Streit um Dienstpflicht

Belegschreiben über die Zuerkennung und Übergabe eines Mannes als Sklave an einen vir magnificus, nachdem dieser Mann vom vir magnificus wegen Vernachlässigung des Sklavendienstes vor einem Grafengericht verklagt worden war und dieser als Beweismittel für dessen Sklavenstatus die Verkaufsurkunde vorgelegt hatte, mit welcher ein Kolone des vir magnificus den Sklaven erworben hatte.

BELEGSCHREIBEN WEGEN EINEM SKLAVEN, DEN EIN KOLONE KAUFT

Belegschreiben, darüber dass und in wessen Gegenwart der vir magnificus Soundso am Tage Soundso in der Stadt Soundso bei einer öffentlichen Gerichtsversammlung vor den vir illuster Graf Soundso und vor den vir apostolicus Soundso trat sowie in die Gegenwart zahlreicher viri venerabiles als Rachinbürgen kam, die ebendort beisammensaßen und -standen, um Rechtsangelegenheiten von allen anzuhören und in Gottes Namen mit gerechten Urteile zu beschließen, (ihre Namen sind unten festgehalten) und einen anderen Mann namens Soundso verklagte. Er sagte, dass jener durch sein Haupt ein Sklave seines Kolonen namens Soundso sei; und er hatte das Verkaufsschreiben darüber, dass derselbe Kolone denselben gekauft hatte; und er legte dasselbe Verkaufsschreiben ebendort vor, damit es verlesen werde. Nachdem man das Schriftstück verlesen hatte, befragten dieselben Männer denselben folgendermaßen, ob er etwas gegen dieselbe Urkunde vorbringen wolle, oder ob er sie anerkenne, oder nicht. Derselbe Sklave erkannte dieselbe Urkunde als wahrheitsgemäß und rechtmäßig an. Unter solchen Umständen fällten dieselben Männer folgendes Urteil, dass derselbe Soundso denselben als Sklaven zurückerhalten sollte; das geschah so auch; und er empfing ihn auf Befehl des vir illuster Graf Soundso persönlich aus der Hand des Vikars und auf das Urteil derselben Personen hin.

[Es geschah] in Anwesenheit dieser: …

Gegeben da und da am Tag Soundso.