Grußschreiben eines Bischofs an seine Mutter
IIII1 Die Stücke der Gruppe 3 haben sich offenbar nach den Stücken der Gruppe 1 an das Marculfmaterial angelagert und werden von P12 nicht überliefert. Die Überlieferung scheint sich bereits zuvor getrennt zu haben. Bereits
An die gottgeweihte Herrin und mir sowohl Mutter im Fleische als auch, wegen des von der freigiebigen himmlischen Gnade empfangenen Hirtenamtes, Tochter der heiligen Kirche in Christo3 Bei der adressierten Person handelt es sich um die leibliche Mutter des Bischofs, die mittlerweile als Nonne oder als Reklusin lebt und aufgrund seines Episkopats für den Absender nun Mutter und Tochter zugleich ist., die Soundso, Bischof Soundso, ein Sünder.
Sowohl die Zuneigung der Liebe zum eigenen Fleisch als auch die Sorgfalt des Hirtendiensts gemahnt uns daran, um Euch stets in Sorge zu sein. Daher haben wir diese Zeilen meiner Wenigkeit samt gesegneten Gaben4 An anderer Stelle (
(b) AN DIE SCHWESTER6 Bei dem vorliegenden Stück handelt es sich um eine alternative Adresszeile zum vorausgehenden Dokument.
An die gottgeweihte Herrin und mir sowohl leibliche Schwester im Fleische als auch […] Schwester und Tochter [in Christo]7 Die kurze Adresszeile ist nur in P16a überliefert. Durch die Beschädigung des Codex ist hier Text ausgefallen. Aus dem Kontext und dem Vergleich mit dem vorhergehenden Dokument ergibt sich sicher das Fehlen eines in Christo., die Soundso, Bischof Soundso, ein Sünder8 Bei der adressierten Person handelt es sich um die leibliche Schwester des Bischofs, die mittlerweile als Nonne oder als Reklusin lebt und aufgrund seines Episkopats für den Absender nun Schwester und Tochter zugleich ist. Der Absender verwendet hier bewusst die beiden Begriffe germana und soror nebeneinander, denn soror kann jede Art von Schwester bezeichnen wohingegen germana ausschließlich Blutsverwandte bezeichnet. Vgl. dazu