Empfehlungsschreiben an den Papst, geistliche und weltliche Amtsträger, den Träger des Schreibens auf seiner Pilgerfahrt zu den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus zu unterstützen.
ALLGEMEINES SCHREIBEN1 Frühmittelalterliche Briefkommunikation diente neben dem Austausch von Nachrichten oft auch der Versicherung des gegenseitigen Wohlwollens und der Stärkung sozialer Bande. In ihrer Gestaltung folgten die Briefe häufig bestimmten Konventionen, wie dem Lob des Empfängers und der Betonung der eigenen humilitas (Bescheidenheitstopos). Ihr Stil war oft vom Bemühen geprägt, die eigene Bildung durch die Demonstration der sprachlichen Fähigkeiten zur Schau zu stellen. Darüber hinaus konnte der eigene Status auch durch den Verweis auf persönliche Verbindungen und Einflussmöglichkeiten unterstrichen werden. Diskretere inhaltliche Belange wurden dagegen zumeist den die Briefe überbringenden Boten in mündlicher Form anvertraut. Vgl. dazu
Unserem rechtgelehrten Herrn Papst3 Der Titel papa ist in Spätantike und Frühmittelalter eine von sieben möglichen Bezeichnungen für den Bischof. Die Reihe presbyter, antistes, praesul, pontifex, sacerdos und papa findet man unter anderem bei
Weil der vor Euch stehende Überbringer Soundso, von göttlichem Licht entbrannt, nicht, wie es für die meisten Brauch ist, um des Müßiggangs, sondern um des Namens des Herrn willen die mühevollen und anstrengenden Wege geringschätzt, da er begierig ist, die Gräber der Apostel, nämlich des Herrn Petrus und des Herrn Paulus4 Die entsprechenden Heiligtümer liegen beide in Rom und gehören zu den sieben Pilgerkirchen. Das Petrusgrab bildet den Mittelpunkt der Vatikanischen Nekropole und ist bis heute Zentrum des Petersdoms. Das Paulusgrab befindet sich in der Kirche St. Paul vor den Mauern (San Paolo fuori le Mura). , für ein sich bezahlt machendes Gebet5 Die Pilgerfahrt nach Rom soll für den Pilger zum Vorteil für das eigene Seelenheil sein, der Verfasser bedient sich des Bilds vom „ewigen Lohn“. zu besuchen, bat er meine Wenigkeit, ihn Euren Hochwürden mit einem bescheidenen Schreiben anzuempfehlen, durch welches ich, der wertloseste unter allen einzelnen, so als ob ich mich vor Euren Füßen zu Boden geworfen hätte, zu erflehen wage, dass Ihr die Güte haben mögt6 In der Bedeutung „die Güte haben etw. zu tun“ findet sich iubere immer wieder in frühmittelalterlichen Briefen. Unter anderem Bischof Desiderius von Cahors (