Grußschreiben eines Königs an einen anderen König mit Ankündigung einer Gesandtschaft und Bitte um Antwort.
VIIII SCHREIBEN AN EINEN ANDEREN KÖNIG, WENN MAN EINE GESANDT- SCHAFT SCHICKT UND SIE GRUSSWORTE DARBRINGT
An den ruhmreichen und vortrefflichsten Bruder König Soundso in Gottes Namen König Soundso. Ein ersehntes Ereignis1 Möglicherweise ist hier das Osterfest gemeint, das mitunter auch als tempus desiderabile bezeichnet wird. Vielleicht fungiert der desideratus euentus hier aber auch als eine Art von Platzhalter für mögliche individuelle Anlässe oder Kirchenfeste ähnlich dem ille/illa/illud für Namen. brachte Uns eine überaus aufrichtige Gelegenheit, denn wir möchten Eurer Durchlaucht die Ehrenbezeugung eines Grußes erweisen, weil wir nämlich aus dem Gefühl der Liebe heraus begierig sind, die Befindlichkeit Eurer Hoheit zu erfahren, da wir euren Ruhm für untrennbar von der Bruderschaft zu uns halten.
Daher haben wir die anwesenden viri illustres Soundso und Soundso2 Bei den Gesandten merowingischer Herrscher handelte es sich fast ausnahmslos um Angehörige der Führungsschichten. Entgegen dem in dieser Formel durch die alleinige Nennung der viri illustres, also wohl weltlicher Großer, erweckten Anschein sind auch zahlreiche Geistliche, vor allem Bischöfe als Gesandte belegt. Vgl. dazu