Schreiben eines Klosters an einen Bischof
An den ehrwürdigen und in Christo prächtigen Bischof – oder Abt – N., ich, in Gottes Namen der N. genannte, obgleich unwürdig ein Knecht der Knechte Gottes1 Vorläufer der Devotionsformel servus servorum Dei lassen sich bis in Augustinus von Hippo († 340) zurückverfolgen. Nachhaltigen Eingang in den Gebrauch durch Bischöfe und Äbte fand sie mit Papst Gregor I. († 604). Im 9. Jahrhundert wurde sie zunächst fester Bestandteil der päpstlichen Subscriptio bevor sie im 12. Jahrhundert ausschließlich mit dem Papsttum assoziiert wurde. Vgl. zur Entwicklung
Wir beschlossen, dem Gipfel Eurer Heiligkeit die Wünsche unseres Sehnens zu unterbreiten. Wir ersuchen Eure Hochwürden daher zunächst einmal darum, dass Ihr Euch entschließen mögt, Euch unserer bei Euren Fürbitten zu erinnern, so wie Ihr es auch bei anderen zu tun pflegt, die sich darum bemüht haben, sich Eurer Liebe anzuvertrauen. Weiterhin flehen wir Eure Milde wegen eben jenem Eurem Mann an, der wegen einer bestimmten Angelegenheit zu uns floh, weil er sich Euch gegenüber schuldig fühlte, damit Ihr ihm wegen dieser bestimmten Angelegenheit nichts Böses tut, sondern geruhen mögt, ihm aus Liebe zu Gott und mit Rücksicht auf unsere Ergebenheit eben diese bestimmte Angelegenheit zur Gänze zu verzeihen. Handelt hierbei solcherart, wie wir auf Euch in jeder Hinsicht wohl vertrauen. Aber freilich bringen wir dem allerhöchsten Schöpfer für Euch unablässig Fürbitten vor, damit er befehle, die Krone Eurer Seligkeit um der Vollständigkeit des Glaubens und des Zustands seiner Kirche willen lange Zeit zu bewahren, und er uns durch den Beistand Eurer Fürsprache in den zahlreichen Anfeindungen dieser Welt und ihrer zahllosen Wechselfälle behüte.