Schreiben im Namen einer Mönchsgemeinschaft an den König mit der Bitte um die Ausstellung einer Urkunde über dem Kloster versprochene Zuwendungen.
DESGLEICHEN EIN WEITERES1 Bei Flavigny Pa 7 handelt es sich um eine Sammlung in der Sammlung, die zwölf unterschiedliche Briefe oder Briefteile umfasst.
An den bedeutenden und erlauchten, vornehmen Herrn Soundso, der von königlicher Gnade erhöht wurde und von uns mit großer Verehrung und Ehrerbietung anzusprechen ist, Soundso, niedrigster Knecht der Knechte Gottes2 Frühmittelalterliche Briefkommunikation diente neben dem Austausch von Nachrichten oft auch der Versicherung des gegenseitigen Wohlwollens und der Stärkung sozialer Bande. In ihrer Gestaltung folgten die Briefe häufig bestimmten Konventionen, wie dem Lob des Empfängers und der Betonung der eigenen humilitas (Bescheidenheitstopos). Ihr Stil war oft vom Bemühen geprägt, die eigene Bildung durch die Demonstration der sprachlichen Fähigkeiten zur Schau zu stellen. Darüber hinaus konnte der eigene Status auch durch den Verweis auf persönliche Verbindungen und Einflussmöglichkeiten unterstrichen werden. Diskretere inhaltliche Belange wurden dagegen zumeist den die Briefe überbringenden Boten in mündlicher Form anvertraut. Vgl. dazu
Wir wagen es, zusammen mit der ganzen Gemeinschaft unserer Brüder, die die geheimnisvolle Fülle unseres Herzens zusammenhält, Euch im Herrn und auf solch viele Arten Grüße zu senden. Ihr möget es für würdig halten, Euch daran zu erinnern, dass Ihr vor diesem Tage mit uns zu sprechen geruhtet und geruht habt uns, obgleich wir unwürdig sind, mündlich etwas zu übertragen. Wir ersuchen und bitten daher Euer Gnaden, dass Ihr für die Bedürfnisse unserer Brüder die Güte haben mögt, Eure Fürbitter irgendwie aus Euren Almosen zu stärken, und dass Ihr geruhen mögt, uns das, was auch immer Euer Gnaden für uns zu tun beschließt, durch ein verehrungswürdiges Schriftstück von Euch noch gewisser zu machen. Und wir sind bereit, Euch und all Euren Dienern in jeder Hinsicht Folge zu leisten, in der Ihr uns etwas auferlegen mögt oder auferlegt habt, sei es für Gebete oder wegen sonsteinem Dienst.