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Schreiben der Kaiserin Helena an Kaiser Konstantin

Schreiben der Kaiserin Helena an ihren Sohn, Kaiser Konstantin (den Großen), mit dem Versuch, diesen zu bekehren.

BRIEF HELENAS AN KONSTANTIN

An den immerwährenden Herrn und Kaiser, meinen Sohn Konstantin, dem vom Himmel Frieden und Sieg gebracht werden sollen, Deine Mutter Helena, immerwährende Kaiserin.

Der Geist lehnt die Wahrheit des Weisen nicht ab und rechter Glaube lässt es niemals zu, dass man irgendwie über den Verlust des göttlichen Wohlwollens nachdenken muss, weil Du Dir das Verdienst erworben hast, die Abbilder von Trugbildern aufzugeben. Man heißt nämlich die Vernunft, die deshalb Deiner Frömmigkeit zugestanden wird, für gut und sie wird ihr vergolten, weil Du als erster unter den Kaisern dem Götzendienst ein Ende bereitet und bewiesen haben wirst, dass man diese Götter weder beim Namen nennen noch an sie glauben darf. Von ihm, der dem Irrtum ein Ende setzt, hat Gott die Krankheitsgefahr hinfort genommen und ihm vom Himmel Leben und Arznei zugeteilt. Weil Du angefangen hast ihn zu verehren, wirst Du folglich die gnädige Herrschaft Davids und die allerweiseste und friedliche Herrschaft Salomons erlangen und es werden die Propheten, zu denen Gott spricht, mit Dir sein und alles, was Du verlangst, wirst Du erreichen!

Lebe wohl, oh Herr und Kaiser, oh mein allerliebster Sohn und auf die Wünsche hin erblühe mit glücklichen Erfolgen.