II (a) PROLOG: JEMAND MACHT AUS EINEM BEDEUTENDEN ANLASS EINE SCHENKUNG1 Mit donatio wurde im römischen Recht die Schenkung bezeichnet. Seit Konstantin dem Großen war die donatio ein Geschäftstyp eigener Art, der wie der Kauf den Übergang des Eigentums unmittelbar bewirkte. Wie dieser musste sie vor Zeugen stattfinden, schriftlich niedergelegt und öffentlich registriert werden. Vgl. dazu
Wahrlich viel können menschlicher Verstand und Sinn mit scharfem Geist abwägen und in schlauer Untersuchung erforschen. Keine der flüchtigen Freuden vermag im Licht dieser Welt mehr Gewinn einzubringen als darauf bedacht zu sein, etwas von seinem Besitz ehrwürdigen Stätten für Almosen an die Armen zu widmen2 Der zweite Überlieferungsstrang bietet mit inpendere „zu verwenden“ eine vom Grundgedanken her gleiche aber leicht abweichende Formulierung.. In Anbetracht dessen, dass ja wirklich alle von der Hinfälligkeit der Natur betroffen sind, muss man, bereits bevor plötzlich der Tod3 transpositio, meint hier so viel wie „Hinscheiden“ und beschreibt die Verlagerung weg von irdischen hin zu himmlischen Leben. Der Begriff gehört zu einer ganzen Gruppe von Euphemismen für (körperlichen) Tod und Sterben, die den Übergang vom irdischen zum himmlischen markieren. eintritt, unermüdlich für das Seelenheil tätig sein, damit dieser einen nicht unvorbereitet finde und man dann ohne irgendeinen Rückhalt aus der Welt scheide. Ja vielmehr soll er, solange er rechtmäßig frei ist, danach trachten, sich aus vergänglichem Hab und Gut das ewige Leben in den ewigen Hütten4 Die tabernacula aeterna sind Lc 16,9 entlehnt: „Und ich sage euch: Macht euch Freunde mittels des Mammon der Ungerechtigkeit, damit sie euch, wenn ihr verarmt seid, in die ewigen Behausungen aufnehmen“ (et ego vobis dico: facite vobis amicos de mamona iniquitatis ut cum defeceritis recipiant vos in aeterna tabernacula). zu erkaufen, damit er einen Platz inmitten der erstrebenswerten Gemeinschaft der Gerechten erlangen kann und er sich in Gott den Vergelter bereite, auf dass er es sich verdiene von der nie versiegenden Frucht des Paradieses erquickt zu werden. Demjenigen, der mit vollkommenem Glauben nach dessen lebendiger Quelle verlangt, schwindet weder der Becher, noch wird [ihm] das Becken leer, sondern jeder, der davon trinkt, wird durch die Süße vom Himmel erfrischt und riecht den süßen Geruch paradiesischen Balsams …